Jedes Jahr erkranken ungefähr eine halbe Millionen Menschen in Deutschland an Krebs, Tendenz: steigend. Auch weltweit nehmen die Krebserkrankungen zu. Viele Krebsfälle könnten jedoch durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Auch Vorsorgeuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle. In der Forschung ist mittlerweile klar: Kein Tumor innerhalb eines Organs ist gleich und auch Krebszellen unterscheiden sich. Deshalb werden die Therapien immer individueller.
Die Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland nimmt zu – so auch weltweit.
Die häufigsten Krebsarten in Deutschland sind Brust- und Prostatakrebs. Dabei ist aber nicht Tumor gleich, sagt die Krebsforschung.
Viele Krebserkrankungen können durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden. Die EU will bei der Krebsprävention stärker auf Impfungen setzen.
In Deutschland erkranken immer mehr Menschen an Krebs. Das geht aus Daten hervor, die das Statistische Bundesamt anlässlich des Weltkrebstages veröffentlicht hat. Seit 2002 ist die Zahl der jährlichen Krebstoten demnach von rund 210.000 auf etwa 231.500 im Jahr 2022 gestiegen. Hauptgrund sei das höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung.
Die häufigste krebsbedingte Todesursache war den Angaben zufolge wie in den Vorjahren Lungen- und Bronchialkrebs. Diese Krebsart sei 2022 für jeden fünften Krebstod verantwortlich gewesen. Auch Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs verursachten einen Großteil der Krebstode
Seit 2002: Anteil der Krebstoten zurückgegangen
Insgesamt ist der Anteil der Krebspatientinnen und -patienten, die an der Krankheit sterben, in dem vom Statistischen Bundesamt ausgewerteten Zeitraum aber zurückgegangen. So sei 2002 noch jeder vierte Erkrankte (25 Prozent) an Krebs gestorben, 2022 nur noch 22 Prozent. Auch die Zahl der Menschen, die wegen Krebs im Krankenhaus behandelt wurden, ist demnach auf den tiefsten Stand der vergangenen 20 Jahre gesunken. Das Statistische Bundesamt vermutet, dass die Entwicklung mit Verbesserungen bei Prävention, Vorsorge und Behandlung zusammenhängt.
Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums ist Krebs in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Jedes Jahr erkranken demnach etwa 500.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Mehr als fünf Millionen Deutsche lebten zudem mit Krebs oder hätten bereits eine Erkrankung hinter sich.
Auch weltweit mehr Krebserkrankungen
Auch weltweit ist die Zahl der Krebserkrankungen gestiegen. Wie die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) mitteilte, erhielten 2022 insgesamt 20 Millionen Menschen eine Krebsdiagnose. Bis 2050 rechne man mit 35 Millionen Krebs-Neuerkrankungen pro Jahr. Das sei ein Anstieg um 77 Prozent.
Die häufigsten Krebsarten weltweit sind demzufolge bei Frauen Brustkrebs und bei Männern Lungenkrebs. Ein Grund für die Zunahme der Krebsfälle sei die höhere Lebenserwartung. Hinzu kämen unter anderem Risiken durch Tabak- und Alkoholkonsum, Fettleibigkeit oder Luftverschmutzung.
Anstieg der Krebserkrankungen bis 2030 erwartet
Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass sich die Zahl der Krebsfälle in Deutschland vor allem wegen des demografischen Wandels bis 2030 um rund 23 Prozent erhöhen wird. Steigende Fallzahlen gibt es dem Deutschen Krebsforschungszentrum zufolge unter anderem bei Leberkrebs. Gründe für diese Entwicklung seien starkes Übergewicht (Adipositas) und die dadurch entstehenden Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes.
Häufigste Krebsarten sind Brust- und Prostatakrebs
Die am meisten auftretenden Krebsarten in Deutschland sind laut Robert Koch-Institut bei Frauen Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs, bei Männern Prostatakrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. Das Durchschnittserkrankungsalter liege bei ungefähr 70 Jahren, das durchschnittliche Sterbealter bei Frauen sei 78 Jahre, bei Männern 75 Jahre.
Die Überlebensaussichten nach einer Krebserkrankung haben sich demnach zwischen alten und neuen Bundesländern in den letzten Jahren weitgehend angeglichen.
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